ZEITUNG FÜR DEUTSCH LAND
Dienstag, 19. März 2013 · Nr. 66 / 12 D 2 HERAUSGEGEBEN VON WERNER D’INKA, BERTHOLD KOHLER, GÜNTHER NONNENMACHER, FRANK SCHIRRMACHER, HOLGER STELTZNER 2,10 € D 2954 A F. A.Z. im Internet: faz.net
Ein Bild, das nicht als Meisterwerk
gilt, aber dennoch atemberaubend
ist: Der Schriftsteller Botho Strauß
über Govaert Flincks Gemälde
„Susanna und die Alten“ in Berlins
Gemäldegalerie. Feuilleton, Seite 25
Skifahren abseits der Pisten ist in
Mode – trotz Lawinengefahr. Gegen
Leichtsinn sollen Schulungen
helfen, gegen den Lawinentod gutes
Gerät. Technik und Motor, Seite 1
Die Abgeordneten und Senatoren der
italienischen Fünf-Sterne-Bewegung
sollten keinen Kandidaten der alten
Parteien für die Präsidentenämter im
Parlament unterstützen. Aber es ge-
horchten nicht alle. Politik, Seite 5
Das zweitklassige Radteam
MTN-Qhubeka will den Sport in
Afrika etablieren. Der Sieg des
deutschen Sprinters Ciolek bei
Mailand – San Remo ist der erste
Schritt. Sport, Seite 23
Die rot-grüne Haushaltspolitik in
Nordrhein-Westfalen endete oft vor
Gericht. Auf dem Weg zur Einhal-
tung der Schuldenbremse gerät das
Personal in den Blick. Schulden wer-
den weiter gemacht. Politik, Seite 4
Seit 2005 wächst die Wirtschaft in
Berlin stärker als im Bundesdurch-
schnitt. Viele junge Unternehmen
zieht es hierher: Innovationen sollen
in diesem Biotop besonders gut
gedeihen. Wirtschaft, Seite 10
Zur Verärgerung der Schifffahrts-
branche wird der Nord-Ostsee-Kanal
für viele Jahre ein Provisorium blei-
ben. Die Schleusentore sind marode,
lange Zeit wurde nur notdürftig
geflickt. Technik und Motor, Seite T5
Kurz vor Ende des Ultimatums
Schrecken der Nacktheit
M it Raketen ist zu Zeiten des Ost-West-Konflikts Weltgeschichte
geschrieben worden – nicht weil sie
eingesetzt worden wären, sondern
weil schon die Ankündigung ihrer Auf-
stellung oder, als Gegenmittel, die Vi-
sion eines umfassenden Raketenab-
wehrsystems die strategischen Glei-
chungen veränderten. So wurde der
Sowjetunion Ende der siebziger Jahre
mit dem Nato-Doppelbeschluss
(„Nachrüstung“) gezeigt, dass es ihr
nicht gelingen werde, einen Keil zwi-
schen Amerika und seine europäi-
schen Verbündeten zu treiben. Und
Ronald Reagans „Star Wars“-Initiati-
ve (SDI) machte 1983 der Führung im
Kreml klar, dass sie einen Rüstungs-
wettlauf nicht gewinnen könne, was
zum späteren Zusammenbruch des
Sowjetsystems maßgeblich beitrug.
Diese Zeiten sind vorbei. Vor allem
in Europa wähnt man sich vor Angrif-
fen, ob konventionell oder mit nuklea-
ren Waffen, sicher. Selbst Nachrichten
über das iranische Nuklearprogramm,
das zusammen mit der Entwicklung
von Raketentechnik eindeutig auf mili-
tärische Fähigkeiten ausgerichtet ist,
beunruhigen die Europäer nicht son-
derlich. Und wenn weit im Osten, in
Nordkorea, ein Atomtest stattfindet
oder Raketen über Japan hinwegflie-
gen, tröstet man sich mit der Annah-
me, dass die dortigen letzten Stalinis-
ten mit ihren erratischen „großen“
oder „lieben“ Führern noch lange Zeit
nicht in der Lage sein würden, hoch-
entwickelte Waffen herzustellen, die
Europa bedrohen könnten.
In Washington nimmt man das erns-
ter. Der neue Verteidigungsminister
Hagel hat verkündet, dass Amerika
seine Raketenabwehr in Alaska ver-
stärken werde. In Zeiten knapper wer-
dender Mittel soll das dadurch finan-
ziert werden, dass die finale Phase ei-
ner Raketenabwehr für Europa gestri-
chen wird. Bei der Nato in Brüssel
heißt es, das verschlechtere die euro-
päische Sicherheit in Zukunft nicht –
aber warum wurde diese Phase dann
überhaupt geplant? In Washington
wird niemand entgangen sein, dass
die Europäer, Nato-Beschlüsse hin
oder her, von diesen Plänen ohnehin
nicht begeistert waren. Möglich, dass
auch der Gedanke mitschwingt, den
Russen, denen diese Raketenabwehr
ein Dorn im Auge ist, ein Angebot zu
machen. Wenn das so wäre: Nehmen
sie es an? Und würde dafür eine Ge-
genleistung erwartet? Vielleicht eine
Veränderung des Moskauer Kurses in
Syrien oder gegenüber Iran?
Anspannung – Am 19. März vor zehn Jahren, als dieses Bild
in der amerikanischen Kommandozentrale im qatarischen
Doha entstand, war der Beginn des von den Vereinigten Staa-
ten angeführten Feldzugs gegen den Irak nur noch einen Tag
entfernt. 24 Stunden zuvor hatte Präsident George W. Bush
dem Diktator Saddam Hussein noch 48 Stunden Zeit gege-
ben, das Land zu verlassen. Tue er das nicht, werde er mit Ge-
walt von der Macht vertrieben. Der Diktator ließ die Frist ver-
streichen, und die Operation „Iraqi Freedom“ begann. Wie
es dem Land heute geht, steht auf Seite 3. Foto AP
dc. BERLIN, 18. März. Wegen eines
Warnstreiks in Stellwerken und Rangier-
bahnhöfen sind nach Angaben der Deut-
schen Bahn am Montag mehr als 150 Züge
ausgefallen. Die Bahngewerkschaft EVG
bekräftigte damit ihre Lohnforderung von
6,5 Prozent für 130 000 Beschäftigte des
Unternehmens. Die Verhandlungen wur-
den am Montag fortgesetzt. Die Bahn hat-
te zuvor eine Tariferhöhung in Stufen von
2,4 und 2,0 Prozent angeboten. (Siehe
Wirtschaft, Seite 9.)
Haushaltsnöte
Grillini trotzen Grillo
Gründerzeit
Speerspitze
Kanal voll
Briefe an die Herausgeber ............ 30
Technik und Motor ............................. T1
Impressum ................................................... 4
Deutschland und die Welt .............. 7
Zeitgeschehen ......................................... 8
Wirtschaft .................................................... 9
Unternehmen ........................................ 12
Menschen und Wirtschaft ............ 14
Markt und Strategie ........................... 15
Wetter .......................................................... 16
Finanzmarkt ........................................... 17
Kurse ............................................................ 20
Sport ............................................................. 23
Feuilleton .................................................. 25
Medien ........................................................ 31
Fernsehen und Hörfunk ................ 32
Zugausfälle wegen
Warnstreiks
D ie Politik von Viktor Orbán, demungarischen Ministerpräsiden-
ten, und seiner Fidesz-Partei wirkt wie
die eines Getriebenen. In den drei Jah-
ren, seit er mit überwältigender Mehr-
heit von den ungarischen Wählern wie-
der an die Macht gebracht worden ist,
hat der Fidesz nicht nur eine rekordver-
dächtige Zahl von Gesetzen durchs Par-
lament gebracht. Es wurde auch eine
komplett neue Verfassung beschlossen
und seither bereits wieder fünfmal ge-
ändert oder ergänzt. Orbán kann
„durchregieren“. Das ist verlockend.
Aber es ist auch gefährlich. Jenseits al-
ler Kontroversen über die Substanz
der Verfassungsänderungen muss man
festhalten: Eine gediegene und verläss-
liche, eine konservative Politik ist das
nicht.
Das kommt nicht von ungefähr. Die
Orbán-Leute wollten nicht bewahren.
Sie haben die Wahl von 2010 und die
ihnen damit verliehene Zweidrittel-
mehrheit im Parlament als Legitima-
tion, ja, als Verpflichtung zur Umwäl-
zung betrachtet. Die Revolution, die
nach 1989 ausgeblieben sei, so hört
man oft im Fidesz-Lager, habe nachge-
holt werden müssen. Aber eine Revolu-
tion ohne Guillotine, sondern mit den
Mitteln des Parlaments und des
Rechts. Daher rührt die trotzige Empö-
rung, wenn die Fidesz-Regierung, gar
aus dem Ausland, kritisiert wird: Wel-
che Vorschriften haben wir denn ver-
letzt? Tatsächlich wird so manches ver-
mischt und verzerrt, ob aus Unver-
ständnis oder Böswilligkeit. Ein paar
Beispiele aus der jetzt so umstrittenen
Verfassungsänderung: Wenn als
Grundlage einer zu fördernden familiä-
ren Bindung die Ehe von Mann und
Frau und das Eltern-Kind-Verhältnis
deklariert wird, dann mag das man-
chen Interessengruppen missfallen, es
ist aber kein Menschenrechtsverstoß.
Dasselbe gilt auch für den Versuch zu
regeln, wie Religionsgemeinschaften
als förderungswürdig anerkannt wer-
den. Im bisherigen Wildwuchs konn-
ten sich zweifelhafte Sekten und Ge-
schäftemacher gut verstecken. Die
Würde von Menschen und Gruppen ge-
gen Beleidigungen zu schützen, ist kei-
ne unstatthafte Zensur, nicht einmal
dann, wenn auch die Würde der eige-
nen Nation geschützt wird. Der diesbe-
zügliche deutsche Masochismus ist
kein Pflichtteil des europäischen
Rechtskanons. Wohl aber ist das die
Freiheit der Meinungsäußerung, der
Presse und der Kunst, die in der ungari-
schen Verfassung verbrieft sind. Die
Abwägung im Konfliktfall ist zunächst
einmal Aufgabe der ungarischen Jus-
tiz.
Hier, bei der Unabhängigkeit der Jus-
tiz, liegt nun der Stein des Anstoßes.
Er besteht nicht darin, dass eine Parla-
mentsmehrheit oder eine Exekutive ih-
ren Einfluss bei der Besetzung freiwer-
dender Positionen geltend macht. Wo
wäre das nicht so? Problematisch ist
aber auch hier die revolutionäre Unge-
duld von Orbáns Fidesz. Mit einem
bauernschlauen Trick wurden die
(mehr als 62 Jahre) alten, mithin im
Zweifel „sozialistischen“ Richter in
den Ruhestand geschickt. Zwar hat der
Europäische Gerichtshof das verwor-
fen, aber die Fakten waren erst einmal
geschaffen. Ferner wurde eine Justiz-
oberbehörde geschaffen – und an der
Spitze natürlich parteipolitisch besetzt
–, die enorme Macht hat: von der Be-
setzung von Richterstellen und Budget-
rechten bis hin zur Verlagerung von
Fällen auf andere Gerichte (zum
Zweck der Lastenverteilung und Be-
schleunigung von Verfahren). Dass
der Europarat fordert, die Amtszeit
der Präsidentin auf eine Periode zu be-
grenzen, wird die Betroffene milde lä-
cheln lassen. Die Periode dauert neun
Jahre.
Auch bei der Besetzung des Verfas-
sungsgerichts hat der Fidesz der Zeit
ein bisschen nachgeholfen und die
Zahl der Richter ausgeweitet. Bald wer-
den die unter Orbán ernannten Rich-
ter in der Mehrheit sein. Dennoch hat
sich in einigen Fällen gezeigt, dass das
Verfassungsgericht kein höriger Unter-
stützer der Regierung ist und die neu-
en Richter nicht unbedingt alle Fidesz
recht geben. Das ungarische Staatswe-
sen kennt in Zeiten der Zweidrittel-
mehrheit einer Partei (der Koalitions-
partner KDNP fällt nicht als eigenstän-
dige Kraft auf) nicht viele Gegenge-
wichte. Das Verfassungsgericht hat
sich als eines der wenigen erwiesen.
Bei Lichte besehen sind seine Kompe-
tenzen gegenüber dem vorherigen Zu-
stand gar nicht so sehr geschmälert
worden. Aber es wird ausmanövriert,
wenn Detailregelungen zu innenpoliti-
schen Streitthemen kurzerhand in die
Verfassung geschrieben werden, die
dann vom Verfassungsgericht nicht in-
haltlich überprüft werden dürfen.
Es ist nicht alles legitim, was formal
legal sein mag. Das gilt auch für das
Grundsätzliche. Das ungarische Wahl-
recht, das alte wie das neue, begünstigt
durch Elemente des Mehrheitswahl-
rechts die stärkste Kraft. Das hat die
parlamentarische Zweidrittelmehrheit
des Fidesz erst ermöglicht, denn sein
relativer Stimmenanteil betrug nur 52
Prozent. Wer das nun als Legitimation
zur „Revolution“ in allen Bereichen
auffasst, der vertieft die unversöhnli-
che Spaltung, unter der Ungarn leidet.
Die Fidesz-Leute begehen dabei den
Fehler, sich von ihrer Zweidrittelmehr-
heit auf Hochtouren treiben zu lassen
in dem Glauben, sie könnten in diesen
vier Jahren ihre Revolution unabänder-
lich festschreiben. Sie täuschen sich,
und dabei sollten sie es als alte Opposi-
tionelle eigentlich wissen: Eine als ille-
gitim empfundene Ordnung ist brü-
chig.
wmu./pik./ban./tens. BRÜSSEL/BERLIN/
ISTANBUL, 18. März. Die am Wochen-
ende von der Eurogruppe beschlossene
Zwangsabgabe auf alle zyprischen Spar-
einlagen wird voraussichtlich noch ein-
mal in ihrer Struktur verändert. Die Fi-
nanzminister des Euroraums wollten am
Montagabend in einer Telefonkonferenz
abermals über das in der Nacht zum Sams-
tag beschlossene Hilfspaket für Zypern
beraten. Es werde geprüft, die Zwangsab-
gabe „sozialverträglicher“ auszugestal-
ten. In Zypern, aber auch in Deutschland
war der Beschluss auf massive Kritik ge-
stoßen, weil er alle zyprischen Sparer,
also auch Kontoinhaber mit Guthaben un-
ter 100 000 Euro, mit einer Abgabe be-
legt. Die zyprische Regierung verschob
abermals die Abstimmung über die
Zwangsabgaben. Die zunächst für Sonn-
tag und dann für Montag geplante Parla-
mentssitzung soll nun an diesem Diens-
tag stattfinden. Die Banken des Landes
könnten noch bis einschließlich Mittwoch
geschlossen bleiben.
An den europäischen Börsen führte
der Zypern-Beschluss zunächst zu Kurs-
verlusten. Der Aktienindex Dax erholte
sich aber im Laufe des Tages weitgehend.
Angesichts der Beteiligung zyprischer
Sparer an dem Hilfspaket bekräftigte
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
ihre Garantie für die Einlagen in deut-
schen Banken. „Es ist das Merkmal einer
Garantie, dass sie gilt“, sagte Regierungs-
sprecher Steffen Seibert. Die Zusiche-
rung hatte Frau Merkel vor viereinhalb
Jahren mit dem damaligen Bundesfinanz-
minister Peer Steinbrück (SPD) während
der Krise der Immobilienbank Hypo Real
Estate ausgesprochen.
Die zyprische Regierung, die noch um
eine parlamentarische Mehrheit für die
Verabschiedung der Beschlüsse ringt,
will Guthaben von bis zu 20 000 Euro an-
geblich von der Zwangsabgabe befreien
und dafür Guthaben von mehr als
500 000 Euro mit einer Abgabe von
zwölf Prozent belegen. Auch in Brüssel
hieß es, eine stärkere Staffelung der Ab-
gabe sei möglich. Am Samstag war für
Guthaben über 100 000 Euro ein Abzug
von 9,9 Prozent festgelegt worden, Spa-
rer mit weniger Einlagen sollten 6,75 Pro-
zent entrichten. (Fortsetzung und weitere
Berichte Seite 2, siehe Seite 8 sowie Wirt-
schaft, Seiten 9, 11, 17 und 18.)
Heute
Lt. BERLIN, 18. März. Die militärische
Unterstützung für Mali wird nach Äuße-
rungen von Verteidigungsminister Tho-
mas de Maizière voraussichtlich länger
dauern und höhere ausländische Truppen-
kontingente erfordern als zunächst ge-
plant. Die Bundeswehr wird in zwei Ein-
sätzen, einer Luft-Logistik-Aktion und ei-
ner Ausbildungsmission, mit bis zu 330
Soldaten in Mali und den afrikanischen
Nachbarländern präsent sein. Gegenwär-
tig stellen rund 4000 französische Solda-
ten das Hauptkontingent der ausländi-
schen Truppen; sie kämpfen im Norden
Malis gegen islamistische Terrorkämpfer.
Von April an sollen die französischen
Truppen durch Kontingente aus den Nach-
barländern Malis ersetzt werden, die dafür
rund 6000 Soldaten aufbieten wollen. Die-
ser Afisma-Mission soll eine von den Ver-
einten Nationen geführte Stabilisierungs-
truppe folgen. De Maizière sagte während
eines Besuches in der Region, diese Trup-
pe könne einen noch größeren Umfang ha-
ben; es werde dafür eine Truppenstärke
von bis zu 10000 Mann gewünscht.
Auch der Umfang und die Dauer der
deutschen Ausbildungsmission sind noch
unklar. Nach einer Unterredung mit dem
malischen Präsidenten Dioncounda Trao-
ré hieß es, statt der kalkulierten Ausbil-
dung von 2500 Soldaten für die malischen
Streitkräfte könne das Ziel der EU-Ausbil-
dungsmission auch auf die Schulung von
bis zu 4000 neuen Rekruten für die mali-
sche Armee erweitert werden. De Mai-
zière besuchte den künftigen Stationie-
rungsort der Ausbilder in Kourikoro nahe
der Hauptstadt Bamako, wo Sanitätssolda-
ten der Bundeswehr in den nächsten Ta-
gen mit der Aufstellung eines Feldlaza-
retts beginnen wollen.
Der Bundestag hatte beide Mandate,
die Ausbildungsmission wie die Luftun-
terstützung für französische und afrikani-
sche Kampftruppen, bis zum Frühjahr
des nächsten Jahres befristet. Der Vertei-
digungsminister sagte in Bamako, man
müsse sehen, „ob es dabei bleibt“. Der Mi-
nister besuchte auch das Bundeswehrkon-
tingent im Senegal, das mit seinen Trans-
portflugzeugen nach Angaben des Vertei-
digungsministeriums neben der belgi-
schen Luftwaffe bislang die meisten Un-
terstützungsflüge für französische und
afrikanische Truppen in Mali geflogen
hat. (Kommentar Seite 8.)
nbu. BRÜSSEL, 18. März. Nato-General-
sekretär Anders Fogh Rasmussen hat am
Montag versichert, dass der geplante Um-
bau der Raketenabwehr in den Vereinig-
ten Staaten das Projekt eines europäi-
schen Abwehrsystems nicht beeinträchti-
gen werde. Er verwies dabei auf Aussa-
gen des amerikanischen Verteidigungsmi-
nisters Chuck Hagel, wonach die ameri-
kanische Regierung weiter zu ihrem Pro-
jekt eines Abwehrsystems für Europa ste-
he. (Siehe Seite 6.)
Lebendig
begraben
Nato: Raketenabwehr
nicht beeinträchtigt
pca. BERLIN, 18. März. Die Bundesre-
gierung wird keinen eigenen Verbots-
antrag gegen die rechtsextreme NPD
beim Bundesverfassungsgericht stel-
len. Darauf haben sich nach Informa-
tionen dieser Zeitung Innenminister
Hans-Peter Friedrich (CSU), Justizmi-
nisterin Sabine Leutheusser-Schnar-
renberger (FDP) und der Chef des Bun-
deskanzleramtes, Ronald Pofalla
(CDU), verständigt. Demnach kommt
als zusätzlicher Antragsteller neben
dem Bundesrat nur noch der Bundes-
tag in Frage. Bei der nächsten Sitzung
des Kabinetts am kommenden Mitt-
woch soll ein entsprechender Be-
schluss gefasst werden. Darin, so ist zu
erfahren, werde das Kabinett die Ent-
scheidung des Bundesrates, ein sol-
ches Verfahren anzustreben, „mit Res-
pekt“ zur Kenntnis nehmen. Ein eige-
ner Antrag werde für „nicht erforder-
lich“ erachtet. Diese Auffassung wird
von Friedrich seit längerem vertreten.
Für die fünf FDP-Minister erklärte der
FDP-Vorsitzende Philipp Rösler am
Montag: „Wir können einem Verbots-
antrag nicht zustimmen.“ Man sei der
Auffassung: „Dummheit kann man
nicht verbieten“, die NPD müsse man
politisch bekämpfen. Die SPD kritisier-
te die Entscheidung; die Bundesregie-
rung lasse die Länder „im Regen ste-
hen“, sagte die stellvertretende Frakti-
onsvorsitzende Christine Lambrecht.
(Siehe Seite 4; Kommentar Seite 8.)
Brüchige Ordnung
Von Stephan Löwenstein
De Maizière: 10000 UN-Soldaten in Mali gewünscht
Dauer und Umfang der deutschen Mission noch unklar / Mandatsfrist wird wohl überschritten
dc. BERLIN, 18. März. Vor dem Auftakt
zur Tarifrunde für die 3,7 Millionen Be-
schäftigten der Metall- und Elektroindus-
trie hat die IG Metall einen Vertrag mit
mehr als zwölf Monaten Laufzeit abge-
lehnt. Das erschwere den Weg zu einem
akzeptablen Ergebnis „nur unnötig“, sagte
der IG-Metall-Chef im Schlüsselbezirk Ba-
den-Württemberg, Jörg Hofmann, dieser
Zeitung. Die Arbeitgeber dringen dagegen
auf längere Planungssicherheit für die Be-
triebe. (Siehe Wirtschaft, Seite 9.)
Regierung stellt
keinen Antrag
auf NPD-Verbot
Metall-Tarifparteien
streiten über Laufzeit
Zwangsabgabe für Zyprer
soll „sozialverträglicher“ werden
Eurogruppe berät wieder über Hilfen / Merkel bekräftigt Garantie für deutsche Guthaben
Viktor Orbán kann in
Ungarn durchregieren.
Doch sein System wird
als illegitim empfunden.
Politik mit Raketen
Von Günther Nonnenmacher
4:X;l;V;m;n
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH; Abonnenten-Service: 0180 - 2 34 46 77 (6 Cent pro Anruf aus dem dt. Festnetz, aus Mobilfunknetzen max. 42 Cent pro Minute). Briefe an die Herausgeber: leserbriefe@faz.de
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SEITE 2 · DIENSTAG, 19. MÄRZ 2013 · NR. 66 F P M FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNGPolitik
Die Bundesanwaltschaft hat das
Verfahren gegen vier mutmaßliche
salafistische Terroristen übernom-
men, die einen Mordanschlag auf
den Vorsitzenden von „Pro NRW“
geplant haben sollen. Politik, Seite 4
Wenn die neue Verfassung Zimba-
bwes im Referendum auch eine gro-
ße Zustimmung erfährt, sollte das
Votum nicht vergessen lassen, dass
nur ein Viertel der Wahlberechtigten
abgestimmt hat. Politik, Seite 6
Immer mehr Landsleute von Papst
Franziskus erinnern sich daran, wie
sie einmal in seiner Heimatstadt
Buenos Aires mit ihm in Berührung
gekommen sind.
Deutschland und die Welt, Seite 7
In Los Angeles beginnt der Prozess
gegen den deutschen Hochstapler
Christian Karl Gerhartsreiter. Er soll
vor fast 30 Jahren den Sohn seiner
本文档为【Frankfurter Allgemeine Zeitung 20130319】,请使用软件OFFICE或WPS软件打开。作品中的文字与图均可以修改和编辑,
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