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Lernen hochbegabte Kinder anders ?–
Erkenntnisse aus der Gehirnforschung
Lernen hochbegabte Kinder anders ?Lernen hochbegabte Kinder anders ?––
Erkenntnisse aus der GehirnforschungErkenntnisse aus der Gehirnforschung
Aljoscha C. Neubauer
Vortrag auf Einladung des Fördervereins Pfiffikus,
Humboldt-Universität, Berlin
10.10.2007
Differentielle Psychologie
Institut für Psychologie
Universität Graz
http://psyserver.uni-graz.at/diff/
ÜÜbersicht:bersicht:
• Begabung: Was ist Intelligenz?
• Neurale Effizienz: Der Unterschied zwischen intelligenteren und
weniger intelligenten Gehirnen
• Intelligenz und Wissen: Kann man neurale Effizienz ‚trainieren‘?
• Was unterscheidet Underachiever von Achievern (und von
Overachievern)? – Die Perspektive der Gehirnforschung
• Die Erweiterung des Begabungsbegriffs: Neurowissenschaftliche
Aspekte des kreativen Denkens
• Förderung von Kreativität: Was passiert im Gehirn?
• Perspektiven einer neurowissenschaftlichen Begabungs- & Lehr-
Lernforschung
ÜÜbersicht:bersicht:
• Begabung: Was ist Intelligenz?
• Neurale Effizienz: Der Unterschied zwischen intelligenteren und
weniger intelligenten Gehirnen
• Intelligenz und Wissen: Kann man neurale Effizienz ‚trainieren‘?
• Was unterscheidet Underachiever von Achievern (und von
Overachievern)? – Die Perspektive der Gehirnforschung
• Die Erweiterung des Begabungsbegriffs: Neurowissenschaftliche
Aspekte des kreativen Denkens
• Förderung von Kreativität: Was passiert im Gehirn?
• Perspektiven einer neurowissenschaftlichen Begabungs- und Lehr-
Lernforschung
Intelligenz ist die Fähigkeit
a) sich in neuen Situationen aufgrund von Einsichten
zurechtzufinden,
b) Aufgaben mit Hilfe des Denkens zu lösen, ohne
dass hiefür die Erfahrung, sondern vielmehr die
Erfassung von Beziehungen das Wesentliche ist.
INTELLIGENZ IST LERNFÄHIGKEIT.
Intelligentere
- lernen schneller,
- können Wissen flexibler einsetzen
- Können besser abstrakte Konzepte verstehen
Was ist Intelligenz ?
Aufgaben in IntelligenztestsAufgaben in Intelligenztests
verbale Aufgaben, z.B.
•• Wortschatz: Wortschatz: Was bedeutet anonym?Was bedeutet anonym?
• Analogien:Analogien: Gramm : Gewicht = Stunde : ?Gramm : Gewicht = Stunde : ?
numerische Aufgaben, z.B..
•• Zahlenreihen:Zahlenreihen: 57 60 30 34 17 22 11 ?57 60 30 34 17 22 11 ?
FiguralFigural--rrääumliche Testsumliche Tests
Beispiel:
2
Intelligenzquotient IQ = Intelligenzquotient IQ = GaussGauss‘‘schesche NormalverteilungNormalverteilung
y
x(zB IQ)
0.3
0.2
0.1
70 77,5 85 92,5 100 107,5 115 122,5 130
Mx-2sx Mx-1sx Mx Mx+1sx Mx+2sx
Z = -2 Z = -1 Z = 0 Z = 1 Z = 2
2% 4%
14%
10%
15%
34%
19% 19% 15%
14%
2%4%10%
34%
Was messen Intelligenztests? Was messen Intelligenztests? -- ValiditValiditäätt
Intelligenz * Erfolg:
� IQ * Schulerfolg - Grundschule: r = .50
� IQ * Schulerfolg –
Höhere Schulen: r=.30 bis .40
� IQ * Schulabschluss: r=.70
� IQ * Ausbildungserfolg/
beruflicher Erfolg: r = .3 - .5
Er
fo
lg
Intelligenz
0,51
0,54
0,41
0,31
0,37
0,30
0,35
0,40
0,45
0,50
0,55
0,60
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Allgemeiner Berufserfolg und Methoden der PersonalauswahlAllgemeiner Berufserfolg und Methoden der Personalauswahl
Schmitt & Hunter (1998)
ÜÜbersicht:bersicht:
• Begabung: Was ist Intelligenz
• Neurale Effizienz: Der Unterschied zwischen intelligenteren
und weniger intelligenten Gehirnen
• Intelligenz und Wissen: Kann man neurale Effizienz ‚trainieren‘?
• Perspektive der Gehirnforschung: Was unterscheidet
Underachiever von Achievern (und von Overachievern)?
• Die Erweiterung des Begabungsbegriffs: Neurowissenschaftliche
Aspekte des kreativen Denkens
• Förderung von Kreativität: Was passiert im Gehirn?
• Perspektiven einer neurowissenschaftlichen Begabungs- und Lehr-
Lernforschung
Das menschliche Gehirn
Gewicht: 1,400 Gramm
Oberfläche: ca. 2000 cm²
(ca. eine Doppelseite einer großformatigen Tageszeitung)
Neuronen (Nervenzellen) im
Cortex:
- bis zu 100 Milliarden
Neuronen mit
- bis zu 100 Billionen (1014)
Verbindungen
Bildgebende Verfahren der GehirnforschungBildgebendeBildgebende VerfahrenVerfahren derder GehirnforschungGehirnforschung
Positron Emission Tomography (PET)EEG =
Electroencephalography
MEG =
Magneto-
encephalography
(functional) Magnetic Resonance Imaging – (f)MRI
3
Lokalisation psychischer FunktionenLokalisation psychischer Funktionen
aus: Nichols & Newsome, 1999; Nature
PET-Scans of low vs. high IQ person
(Haier, 1988, 1993)
PET-Scans of low vs. high IQ person
(Haier, 1988, 1993)
Neural EfficiencyNeuralNeural EfficiencyEfficiency
“Intelligence is not a function of how hard the brain works
but rather how efficiently it works. … This efficiency may
derive from the disuse of many brain areas irrelevant for good
task performance as well as the more focussed use of specific
task-relevant areas.” (Haier et al., 1992, pp. 415-416).
The hypothesis
ElektroenzephalographieElektroenzephalographie (EEG)(EEG)
Kortikale Aktivierung beim Satz-Verifikations-TestKortikale Aktivierung beim SatzKortikale Aktivierung beim Satz--VerifikationsVerifikations--TestTest
Neubauer, Freudenthaler, Pfurtscheller, 1995, Intelligence
(1) Anzahl Neuronen
(2) Anzahl Synapsen
(3) Dendritische Verzweigungen
(1)+(2)+(3) = grey matter
(4) Myelinisierung (white matter)
(Miller, 1994)
Neurobiologische Grundlagen der IntelligenzNeurobiologische Grundlagen der IntelligenzNeurobiologische Grundlagen der Intelligenz
general
‚biological features'
(1) Frontallappenhypothese
(2) fronto-parietales Netzwerk
single brain regionvs.
4
Die FrontallappenDie Frontallappen--Hypothese der IntelligenzHypothese der Intelligenz
• Bei Intelligenztestaufgaben wird (im Vergleich zu anderen
Aufgaben) vor allem der präfrontale Kortex verstärkt
aktiviert (Prabhakaran et al., 1997; Duncan et al., 2000):
• Funktionen des präfrontalen Kortex:
• Handlungsplanung
• Entscheidungsfindung
• selektive Aufmerksamkeit
• Arbeitsgedächtnis, zentrale Exekutive
Graue (GM) und weiße Substanz (WM)
korrelieren mit Intelligenz
Graue (GM) und weiGraue (GM) und weißße Substanz (WM) e Substanz (WM)
korrelieren mit Intelligenzkorrelieren mit Intelligenz
• r GM x Intelligenz ≈ .30 Korrelationen (0 bis .50)
• r WM x Intelligenz ≈ .30 Korrelationen (.20 bis .50)
(Gignac et al., 2003); Gur et al., 1999; Haier et al., 2004; Posthuma et al., 2002; Thoma
et al., 2005; Wilke et al., 2003; etc.; Metaanalyse: McDaniel, 2005)
• Geschlechtsunterschiede:
- Frauen: WM*IQ > GM*IQ
- Männer: GM*IQ > WM*IQ
(Haier et al., 2004; Neuroimage;
Schmithorst & Holland, 2006, Neuroimage)
Gehirnvolumen, Gene und IntelligenzGehirnvolumen, Gene und Intelligenz ÜÜbersicht:bersicht:
• Begabung: Was ist Intelligenz
• Neurale Effizienz: Der Unterschied zwischen intelligenteren und
weniger intelligenten Gehirnen
• Intelligenz und Wissen: Kann man neurale Effizienz
‚trainieren‘?
• Was unterscheidet Underachiever von Achievern (und von
Overachievern)? – Die Perspektive der Gehirnforschung
• Die Erweiterung des Begabungsbegriffs: Neurowissenschaftliche
Aspekte des kreativen Denkens
• Förderung von Kreativität: Was passiert im Gehirn?
• Perspektiven einer neurowissenschaftlichen Begabungs- und Lehr-
Lernforschung
Gehirnentwicklung –
Der Mythos der ersten drei Lebensjahre
Das Gehirn entwickelt sich nur in den ersten 3 Lebensjahren ?!
Gehirnentwicklung ist lebenslang:
� Neuronen bilden sich auch nach der
Geburt (adulte Neurogenese)
� Synapsenzahl nimmt zu,
dann ‚Pruning‘ (Bereinigung)
� Myelin ‚wächst‘ bis ins
mittlere Alter
dann ‚Bereinigung‘
Gehirnstruktur ist auch veränderbarGehirnstruktur ist auch verGehirnstruktur ist auch veräänderbarnderbar
• GM-Veränderungen nach Jongliertraining (Draganski et al., 2004, Nature)
• GM-Zunahmen in motorischen, auditorischen, visuell-räumlichen Arealen im
vergleich Profi-Musiker vs Amateure vs. Nichtmusiker (Gaser & Schlaug,
2003; Ann. NY Acad.Sc.)
• Beherrschung einer Zweitsprache und Alter des Erwerbs beeinflusst GM-
Dichte (Mechelli et al., 2004, Nature)
• Mehr hippocampales GM-Volumen in Taxifahrern mit mehr Berufs- bzw.
Navigationserfahrung
(Maguire et al., 2000, PNAS)
-6
-4
-2
0
2
4
6
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Zeit als Taxifahrer (in Monaten)
Po
st
e
rio
re
r
Hi
pp
o
ca
m
pu
s
5
Draganski et al. (2006)Draganski et al. (2006)
• Medizinstud. 3-mal in 3 Monaten gescannt
• vor, während, nach Lernen für Prüfung
(Staatsexamen)
• Posteriorer und lateraler posteriorer Cortex
Zunahme GM t1 → t2
• Posteriorer Hippocampus: Zunahme GM t1 → t2
→ t3
Die Bedeutung von Begabung und Wissen für
das ‚Können‘
� Expertise = domänenspezifische Leistung
� Experten-Novizen-Paradigma: Vergleich von
Experten vs. Novizen (z.T. kombiniert mit IQ hoch vs.
niedrig)
� ein Experte bringt auf einem bestimmten Gebiet
stabil herausragende Leistungen (z.B.
Bundesligaschachspieler)
� ein Novize ist (eher) neu innerhalb eines Gebiets (aber
kein Laie, z.B. Anfänger oder Hobbyschachspieler)
Wissenspsychologie und Expertiseforschung:
� Wissen ist wichtiger als
Intelligenz/Begabung
(‚weiche‘ Expertise Hypothese)
� wenn Wissen erworben wurde,
ist Intelligenz/Begabung irrelevant
(‚harte‘ Expertise Hypothese; umstritten! )
Begabung vs. Wissen
18
25
33 34
0
5
10
15
20
25
30
35
wenig
intelligent
intelligent wenig
intelligent
intelligent
Novizen Experten
31
44
41
53
0
10
20
30
40
50
60
wenig
intelligent
intelligent wenig
intelligent
intelligent
Novizen Experten
Merkleistung fußballbezogen in %
Kann neurale Effizienz ‚erworben‘ werden?Kann neurale Effizienz ‚erworben‘ werden?
Vergleich von Experten (Taxifahrer) mit höherer vs. niedriger
Intelligenz im Hinblick auf Gehirnaktivierung (neurale Effizienz)
während der Bearbeitung einer
a) einer vertrauten, expertise-bezogenen Aufgabe (räumliche
Orientierung in Graz)
b) einer neuartigen, intelligenztestartigen Aufgabe (räumliche
Orientierung allgemein)
Die ‚Grazer‘ Taxifahrer Studie
(Grabner, Stern, Neubauer, 2003, Int.J.Psychophysiol.)
Neubaugasse
6
Leonhardgürtel
Gehirnaktivierung von Gehirnaktivierung von „„ExpertenExperten““
niedrigerer vs. hniedrigerer vs. hööherer Intelligenzherer Intelligenz
IQ niedrig IQ hoch IQ niedrig IQ hoch
%ERD
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Expertise-A. Intelligenz-A.
%
ER
D
Expertise-Aufgabe Intelligenz-Aufgabe
Die Schach-Studie
Grabner, Neubauer, Stern (Brain Research Bulletin, 2006)
Die SchachDie Schach--StudieStudie
Grabner, Neubauer, Stern (Brain Research Bulletin, 2006)Grabner, Neubauer, Stern (Brain Research Bulletin, 2006)
• N = 47 Turnierschachspieler
• Alter: 18-65 Jahre (M = 37.45, SD = 13.16)
• Spielstärke (ELO): 1325 – 2338 (M = 1893, SD = 227)
• Untersuchung von intelligenteren vs. weniger
intelligenten Schachspielern mit
• höherer vs. niedrigerer Expertise (ELO-Zahl)
• im Hinblick auf Gehirnaktivierung während
• schachspezifischer vs.
• schachunspezifischer Aufgaben
• (Speed, KZG, Reasoning)
7
Representative Demands
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
40
AF F FC TC CP PT PO
Topographic Area
%
ER
D
IQf low er IQf higher
Non-representative Demands
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
40
AF F FC TC CP PT PO
Topographic Area
%
ER
D
IQf low er IQf higherIQf höherIQf niedriger
Schachaufgabe Schachunspezifische Aufgabe
Effekte der IntelligenzEffekte der IntelligenzEffekte der Intelligenz Effekte der ExpertiseEffekte der ExpertiseEffekte der Expertise
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
40
AF F FC TC CP PT PO
Topographic Area
%
ER
D
Expertise low er Expertise higher
Geschwindigkeitsaufgabe
AUFGABE:
Zählen Sie die Anzahl der
Läufer und Pferde
so schnell wie möglich
erfolgreichere weniger erfolgreich
%ERD
• Gehirnaktivierung:
• Unabhängige Effekte von Expertise und Intelligenz
• Intelligenzeffekte sind eher global: höhere neurale
Effizienz über dem gesamten Kortex bei Intelligenteren
• Expertiseeffekte: Höhere Expertise → stärker posteriore,
weniger frontale Aktivierung
• Effiziente Gehirnaktivierung ist nicht nur eine
Frage von Intelligenz, sondern auch von
domänenspezifischer Kompetenz
Grabner, Neubauer, Stern (Brain Research Bulletin, 2006)
ÜÜbersicht:bersicht:
• Begabung: Was ist Intelligenz
• Neurale Effizienz: Der Unterschied zwischen intelligenteren und
weniger intelligenten Gehirnen
• Intelligenz und Wissen: Kann man neurale Effizienz ‚trainieren‘?
• Was unterscheidet Underachiever von Achievern (und von
Overachievern)? – Die Perspektive der Gehirnforschung
• Die Erweiterung des Begabungsbegriffs: Neurowissenschaftliche
Aspekte des kreativen Denkens
• Förderung von Kreativität: Was passiert im Gehirn?
• Perspektiven einer neurowissenschaftlichen Begabungs- und Lehr-
Lernforschung
Wie erwerben wir Wissen und Expertise ? –
Achievement vs. underachievement
Wie erwerben wir Wissen und Expertise ? Wie erwerben wir Wissen und Expertise ? ––
Achievement vs. underachievementAchievement vs. underachievement
Begabungsforschung:
Underachievement: große Diskrepanz zwischen
kognitivem Potential und tatsächlicher Leistung (z.B. in
der Schule)
Definition: z.B. obere 25 % in Intelligenztest aber
unterdurchschnittlich in der Schule
Underachievement
� (Schul-)Leistung < IQ für > 1 oder 2 Jahre
� Eher ein ‚männliches Problem‘: 2:1 to 3:1
� Inzidenz: 10 to 12 % der Begabten (50 % ?; definitionsabhängig)
Lassen sich mehr oder weniger begabte Lassen sich mehr oder weniger begabte achieverachiever und und
underachieverunderachiever neurophysiologisch unterscheidenneurophysiologisch unterscheiden??
(Staudt & Neubauer, 2006, High Ability (Staudt & Neubauer, 2006, High Ability StudiesStudies))
• 167 Schüler/innen aus 6. bis 8. Klassen (AHS)
• 106 Mädchen & 61 Burschen
• 15 bis 19 Jahre (M = 16.31, SD = 1.01)
• Tests:
• Intelligenz-Struktur-Test 2000 R
• Verbale, numerische & figurale Intelligenz
• Lern- und Arbeitsverhaltensinventar
• Arbeitshaltung, Stressbewältigung & Lerntechnik
8
Lassen sich mehr oder weniger begabte achiever und
underachiever neurophysiologisch unterscheiden?
(Staudt & Neubauer, 2006, High Ability Studies)
Lassen sich mehr oder weniger begabte Lassen sich mehr oder weniger begabte achieverachiever und und
underachieverunderachiever neurophysiologisch unterscheidenneurophysiologisch unterscheiden??
(Staudt & Neubauer, 2006, High Ability (Staudt & Neubauer, 2006, High Ability StudiesStudies))
Hoher IQDurchschnittl. IQ
2.9
0.44
1.6
0.37
3.3
0.33
2.2
0.20
Noten M
SD
120
6.31
130
13.14
106
6.75
106
8.72
IQ M
SD
Under-Ach
n = 8
Ach
n = 9
Under-Ach
n = 7
Ach
n = 7
Lower IQ underachievers: stärkste frontale Aktivierung aber niedrigste posteriore Aktivierung
(niedrige frontale Effizienz)
lower IQ achievers (‘overachievers’): ähnliche präfrontale Aktivierung wie high IQ Gruppen aber
höchste posteriore Aktivation (cf. Expertise Effekt in Schachstudie: frontal→parietal
Verlagerung)
High IQ underachievers: niedrigste frontale Aktivation → Perspektive für eine
neurophysiologisch basierte Identifikation begabter Underachiever (hohe neurale Effizienz)!
-10
0
10
20
30
40
AF F FC CT CP PT PO
Topograhic area
%
ER
DD
IQ↓ A
IQ↓ Ua
IQ↑ A
IQ↑ Ua
Achiever Underachiever
IQ↓
IQ ↑
Gehirnaktivierung bei
einfachen
Gedächtnisaufgaben
Von Begabung zur Expertise durch
Motivation:
Was ist die neurophysiologische Grundlage
einer hohen Motivation?
Von Begabung zur Expertise durch Von Begabung zur Expertise durch
Motivation: Motivation:
Was ist die nWas ist die neurophysiologische Grundlage europhysiologische Grundlage
einer hohen Meiner hohen Motivationotivation??
ÜÜbersicht:bersicht:
• Begabung: Was ist Intelligenz
• Neurale Effizienz: Der Unterschied zwischen intelligenteren und
weniger intelligenten Gehirnen
• Intelligenz und Wissen: Kann man neurale Effizienz ‚trainieren‘?
• Was unterscheidet Underachiever von Achievern (und von
Overachievern)? – Die Perspektive der Gehirnforschung
• Die Erweiterung des Begabungsbegriffs:
Neurowissenschaftliche Aspekte des kreativen Denkens
• Förderung von Kreativität: Was passiert im Gehirn?
• Perspektiven einer neurowissenschaftlichen Begabungs- und Lehr-
Lernforschung
Definition von KreativitDefinition von Kreativitäätt
„Kreativität ist die Fähigkeit etwas Neues zu schaffen“ (Barron,
1965)
„Ein kreatives Produkt ist ein neues Produkt, das von einer Gruppe
zu irgendeinem Zeitpunkt als brauchbar oder befriedigend
angesehen werden kann“ (Stein, 1953; deutsch 1973)
“Creativity can be defined as an idea or product that is original,
valued, and implemented” (Csikszentmihalyi & Wolfe, 2000)
Messung von KreativitMessung von Kreativitäätt
Bsp.: Ziegelsteine verwendet man üblicherweise um
Häuser und Mauern zu bauen.
Wozu könnte man sie noch verwenden?
Etwas anderes bauen (z.B. Regal oder Treppe) (50)
Als Unterlage (17)
Wurfgeschoss (16)
…
Karateübungen (5)
Buchstütze (1)
Originelle Visitenkarte (1)
• Ideenflüssigkeit, -flexibilität, -originalität, Elaboration
9
TraktorChristbaumkugel
Spiegelei
Mein Morgenkaffee von
oben
Steckdose
Vervollständigung von
Figuren:
Neurophysiologische Interaktionen zwischen
Kreativität und Intelligenz
(Fink & Neubauer, 2006, Int.J.Psychophysiol.)
NeurophysiologischeNeurophysiologische InteraktionenInteraktionen zwischenzwischen
KreativitKreativitäätt und und IntelligenzIntelligenz
(Fink & Neubauer, 2006, (Fink & Neubauer, 2006, Int.J.PsychophysiolInt.J.Psychophysiol.).)
� Identifikation von Gehirnzuständen, die mit der Produktion
von originelleren vs. eher gewöhnlichen Einfällen
einhergehen, sowie
�Wechselwirkung mit (verbaler) Intelligenz
Nächste
Aufgabe
GehirnzustGehirnzustäände beim kreativen Denkennde beim kreativen Denken
(Fink & Neubauer, International Journal of (Fink & Neubauer, International Journal of PsychophysiologyPsychophysiology, 2006), 2006)
Aktivierungsmaß: Aufgabenbezogene Veränderung der EEG-Alpha-
Aktivität
Task-related Power TRP = Pow activation – Pow reference (Pfurtscheller, 1999)
Ruhephase 15s
Stimulus onset
Antwortintervall 3min
A A AR
IDEE IDEE IDEE
+
1250 – 250 ms
pre IDEA
1250 – 250 ms
pre IDEA
1250 – 250 ms
pre IDEA
2500 – 12500 ms
z.B.: Angenommen, es würde eine Kletterpflanze geben, die
bis in den Himmel reicht. Was würde Sie am Ende der Pflanze
erwarten?
Aufgabe:
� Kreatives Denken: Stärkere
Zunahme der Alpha-Aktivität in
anterioren (frontalen) im Vergleich
zu posterioren Kortexarealen
� Originellere Antworten sind
(posterior parietal) mit geringfügig
stärkeren Alpha Power Zunahmen
assoziiert
0.20
0.15
0.10
0.05
0.00
0.20
0.15
0.10
0.05
0.00
Ergebnisse Ergebnisse
Fazit
� Die Ergebnisse weisen auf eine spezielle Rolle der frontalen und
posterioren Gehirnregionen für kreatives Denken hin
� Diffuse Zunahme der Alphaaktivität (Alphasynchronisation) in
posterioren, parietalen Gehirnregionen erlaubt (Neu-) Kombination
semantischer, bislang unverbundener Informationen
� Frontale Alpha-Synchronisierung als inhibitorische (hemmende) top-
down Kontrolle: frontale Gehirnregionen sollen während Produktion
origineller Ideen nicht von ablenkenden, aufgabenirrelevanten
Prozessen gestört werden (während Ideenproduktion)
InteraktionInteraktion von von IntelligenzIntelligenz mitmit OriginalitOriginalitäätt
derder AntwortenAntworten �������� kortikalekortikale AktivierungAktivierung
0.20
0.15
0.00
-0.10
-0.20
0.20
0.15
0.00
-0.10
-0.20
WENIGER
ORIGINELLE
IDEEN
SEHR
ORIGINELLE
IDEEN
Hoher
verbaler IQ
Durchschn.
verbaler IQ
Frauen:
- Höchste frontale
Hemmung bei verbal
hoch Intelligenten für
originelle Einfälle
- Höchste frontale
Aktivierung bei verbal
du
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